Schlange im Landkreis Lichtenfels gefunden? Bitte melden!
Der BUND Naturschutz, Kreisgruppe Lichtenfels nimmt gerne Informationen zu Schlangenfunden (nur Landkreis Lichtenfels) entgegen. Bitte mit genauer Ortsbeschreibung und idealerweise mit Foto.
Die Kontaktdaten unseres Lichtenfelser Umweltbüros finden Sie links unten.
Hier kann unser unser Merkblatt zum Thema heimische Schlangen als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Ringelnatter
Unsere häufigste und größte einheimische Schlange ist die Ringelnatter. Wie alle europäischen Natternarten ist sie ungiftig.
Größe
Männchen werden durchschnittlich 70 cm, Weibchen 85 cm lang. Einzelne weibliche Tiere können jedoch eine Körperlänge von 1,30 m und mehr erreichen.
Kennzeichen
- halbmondförmige, gelbe Flecken am Hinterkopf
- graue bis bräunliche Oberseite mit schwarzen Punkten und Flecken
- runde Pupillen
Lebensraum
Wie keine andere heimische Schlange ist die Ringelnatter an das Wasser gebunden und kommt daher vornehmlich in Flusstälern mit entsprechenden Gewässern vor. Sie jagt sowohl an Land, an der Wasseroberfläche als auch unter Wasser.
Nahrung
Amphibien, Mäuse, Fische. Verschlingt ihre Beute bei lebendigem Leib.
Vorkommen im Landkreis Lichtenfels
Die Ringelnatter kann im Landkreis Lichtenfels vor allem im Maintal und anderen Flusstälern angetroffen werden.
Gefährdung
Rote Liste Status Bayern: 3 = gefährdet
Schutzmaßnahmen
Erhalt und Neuschaffung von Feuchtgebieten
Schlingnatter
Die Schling- oder Glattnatter ist eine versteckt lebende Schlangenart und ungiftig.
Größe
Schlingnattern sind relativ klein und meist unter 60 cm, selten bis 75 cm.
Kennzeichen
- nach hinten geöffneter Nackenfleck
- graue bis bräunliche Oberseite mit dunklen Flecken oder Streifen, die jedoch nicht miteinander verbunden sind (im Unterschied zur Kreuzotter)
- schräges, dünnes Band vom Nasenloch durch das Auge bis zum Hals verlaufend
- runde Pupillen
Lebensraum
Die Schlingnatter lebt in sonnigen, trockenen Biotopen. Häufig handelt es sich um südexponierte Hanglagen mit sandig-steinigem Untergrund. Wichtig sind außerdem reichliche Versteckmöglichkeiten in Form von niedriger Vegetation, vereinzelten Büschen und Steinblöcken.
Nahrung
Vorwiegend andere Reptilien wie Zauneidechsen und Blindschleichen. Umschlingt Beutetiere um sie zu töten (Name!). Diese Tötungsmethode zeigt nur die Schlingnatter und kann zur Artbestimmung herangezogen werden.
Vorkommen im Landkreis Lichtenfels
Sowohl im Maintal und anderen Tallagen als auch auf Jurahochflächen vorkommend. Aufgrund der versteckten Lebensweise selten anzutreffen. Mit viel Glück ist sie unter anderem in heimischen Steinbrüchen und an Bahndämmen zu finden.
Gefährdung
Rote Liste Status Bayern: 2 = stark gefährdet
Schutzmaßnahmen
Erhalt und Neuschaffung von geeigneten Lebensräumen, z.B. strukturreichen Waldrändern
Kreuzotter
Die Kreuzotter ist die einzige heimische Giftschlange.
Größe
Kreuzottern sind relativ klein und messen meist 60 cm, selten bis 80 cm.
Kennzeichen
- grau bis graubraun, meist mit dunklem bis schwarzem, kräftigem Zickzackmuster auf der Oberseite, das überwiegend durchgängig miteinander verbunden ist (im Unterschied zur Schlingnatter)
- V- oder X-förmige Zeichnung auf dem Hinterkopf
- schlitzförmige Pupillen (wie Katze)
- scheinbar strenger Blick bedingt durch abstehende Hornplatten über den Augen und die schlitzförmige Pupille
Lebensraum
Die Kreuzotter benötigt offene bis halboffene Flächen, die ihr ausreichend Deckung, Windschutz und Besonnung bieten, wie z.B. Waldränder mit kurzrasiger Vegetation und Zwergsträuchern, Grünland im frühen Brachestadium und Hecken mit breiten Säumen und Zwergsträuchern. Außerhalb des Frankenjuras kommt die Kreuzotter v.a. in Moorgebieten vor.
Nahrung
Mäuse, Amphibien, andere Reptilien. Beißt ihre Beute nur kurz, lässt sie fliehen und das Gift wirken und folgt dann der Duftspur, um das verendete Tier zu fressen.
Vorkommen im Landkreis Lichtenfels
Nur nur noch an sehr wenigen Stellen der Jurahochflächen zu finden. Fehlt im Maintal und anderen tiefen Lagen komplett.
Gefährdung
Rote Liste Status Bayern: 2 = stark gefährdet, im Landkreis Lichtenfels vom Aussterben bedroht
Schutzmaßnahmen
Erhalt und Neuschaffung von geeigneten Lebensräumen. Schutz und Förderung von Amphibien (Beutetiere der Kreuzotter) durch Erhalt und Neuschaffung von Feuchtgebieten.